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Die Reise des alten Wals

 

Klappentext:

Eine Geschichte, die Mut machen soll, zu den eigenen Träumen zu stehen.Ein alter Wal macht sich auf die Reise, um ein Leben voll Harmonie und Wärme zu suchen. Bevor er sein Glück findet, muss er eine große Mutprobe bestehen.

 

 

Ein alter Wal lebte einst in Grönland im Polarmeer, wo es eisigkalt war. Sein Leben war zwar gemächlich und sicher, doch ebenso eintönig und grau. Wenn der kalte Polarwind über die See fegte, träumte er sich weit fort zum Ende des Horizontes- dort, wo die Sonne blutrot über dem Meer versank. Sein alter Freund, der Kranich, der in seinem Leben viel herumgekommen war, hatte ihm von einem Land erzählt, an dessen Küsten besondere Bäume wuchsen, deren würziger Geruch vom Wind weit über die See getragen wurde. Der alte Wal konnte an nichts anderes mehr denken.

Eines Abends fragte er den Anführer seines Walrudels: „Sag mal - wie weit ist es eigentlich zum Mittelmeer?“

Der Leitwal lachte nur. „Sehr weit“, erklärte er dann und musterte den alten Wal von oben bis unten. „Du bist tot, bevor du dein Ziel erreichst.“

Der alte Wal versuchte, seinen Traum von der Fremde zu vergessen, doch es gelang ihm nicht.
Er hatte so viel Wunderbares von jenem Land gehört, dass er fest entschlossen war, auszuwandern. Schon am nächsten Morgen verabschiedete er sich in aller Frühe von seinen Gefährten.

„Ein Verrückter!“, riefen die Wale im Chor, und der Anführer fügte hinzu: „Ich habe dich gewarnt- du wirst einsam sterben.“ Ein junger Wal höhnte: „Lasst ihn doch ziehen! Der Alte ist sowieso zu nichts mehr nutze.“ 

Die Wale waren noch eine ganze Weile mit ihrem Spott beschäftigt. Der alte Wal kümmerte sich nicht darum. Er dachte an die aufregende Reise, die vor ihm lag. Unbeirrt schwamm er los.

 

Es war ein schöner, klarer Wintertag, an dem der alte Wal seine Reise begann. Zum Glück wusste er genau, wohin er schwimmen musste, denn er hatte von Geburt an eine fantastische Orientierung. Doch das ist bei Walen nichts Besonderes.

So horchte er auf den Klang des Meeres, der Unterhaltung der Delfine oder auf das Geräusch der Wellen, die sich an den Riffen brachen. Immer weiter kämpfte sich der alte Meeresgigant auf seinem Weg in den Süden voran. Kam ein Rudel lärmender Seehunde vorbei, so wusste der alte Wal, dass er in der Nähe einer Sandbank war und drehte ab in tieferes Gewässer. Selten schwamm er in Küstennähe, denn er hatte Angst, durch eine ungünstige Strömung zu stranden. Und hörte er Möven kreischen, so ergriff er die Flucht. In ihrer Nähe nämlich traf man nicht selten auf riesenhaft schwimmende Objekte- bewegliche kleine Inseln, die im Wasser treiben und dabei so entsetzlich lärmen und stinken, dass einem Meeressäuger davon Hören und Sehen vergehen konnte. Manch ahnungsloser Wal war nach dem Zusammentreffen mit einem solchen Koloss nie wieder zu seinem Rudel zurückgekehrt.

Nachdem der alte Wal mehrere Tage lang ohne Unterbrechung hindurch geschwommen war, entschloss er sich endlich, eine Rast einzulegen. Erschöpft ließ er sich von den sanften Wellen hin und her schaukeln.

Da schoss ein Schwarm bunter Fische an ihm vorüber. Pfeilschnell glitten ihre Körper durch das Wasser. Verwundert hielt der alte Wal inne. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals derart farbenfroh leuchtende Meerestiere gesehen zu haben.

„Diese Fische sind tausendmal schöner als ich“, ging es ihm traurig durch den Kopf. „Ich selbst bin bloß schwarz und weiß- und das ist nicht gerade außergewöhnlich.“

Er versuchte, wie sie sanft durchs Wasser zu gleiten, doch durch die schwerfälligen Bewegungen seiner riesigen Schwanzflosse entstanden derart große Wellen, dass einige Tiere im Wasser seekrank davon wurden.

„Ich bewege mich wie ein betrunkene Seeelefant!“, grübelte der alte Wal betrübt vor sich hin. Endlich fasste er sich ein Herz und sprach einen der leuchtenden Fische an.

„Hallo, kleiner Freund, aus welchem Land kommst du?“, fragte er und nickte zur Begrüßung höflich mit dem Kopf. „Willst du auch zum Mittelmeer?“

Der Kleine starrte den riesigen alten Wal verwundert und mit glasigen Augen an. Im nächsten Moment musste er sich mächtig beeilen, seine Familie wieder einzuholen, die einfach weiter geschwommen war. Keine Frage- alle hatten es eilig, und niemand verstand die Walsprache! Da wurde dem alten Wal noch schwerer um sein Herz.

 

In den nächsten Wochen wurden die Tage immer eintöniger. Der alte Wal traf kein einziges Tier, mit dem er ein Gespräch führen konnte. Die kleinen Fische interessierten sich nicht für ihn, und eine Gruppe von Delfinen, die vorüber schwamm, war derart beschäftigt, einen Schwarm Makrelen zu jagen, dass sie kaum die Zeit zum Grüßen fanden.

„Ich wäre wohl besser nicht fort gegangen!“ dachte der alte Wal bekümmert und seufzte so tief, dass die Schwingungen das ganze Meer zum Beben brachten.

In diesem Moment drang von fern ein vertrauter, heller Schrei an sein Ohr. Suchte da ein anderer Wal seine Nähe? Sein Herz schlug höher bei dem Gedanken und er beschloss, sofort nachzusehen. Der Ruf führte ihn in eine Meerenge, an deren Felswänden kleine Fischschwärme zwischen Korallen nach Nahrung suchten.

Und wirklich- inmitten der Bucht schwamm ein kleiner Orka einsam seine Runden. Am liebsten hätte der alte Wal vor Freude einen Luftsprung aus dem Wasser gemacht.  

„Hallo, lieber Freund!“, rief ihm der alte Wal schon von weitem freundlich zu. „Wo ist denn dein Rudel geblieben?“ Das Jungtier aber antwortete nicht. Stattdessen stieß es angsterfüllte, schrille Laute aus und schwamm so rastlos am Fels entlang, dass man meinen konnte, es suche er nach einem Versteck.

In diesem Moment bemerkte der alte Wal den meterlangen Schatten, der im Zickzack genau  über ihm im Wasser schwamm. Angestrengt versuchte er, die Schwingungen aufzunehmen, die dieses riesenhafte Wesen aussendete. Da gefror ihm das Blut in seinen Adern!

„Um Himmels Willen!“, durchfuhr es ihn entsetzt „Ist das nicht eines dieser furchtbaren, weißen Meeresmonster, von denen man schon als Kind in Geschichten hört?“

Seine Sinne hatten ihn nicht getäuscht. Tatsächlich war es ein weißer Hai, der immer enger werdende Kreise um das Waljungtier zog! Abscheu, Wut und Verachtung überkamen den alten Wal beim Anblick dieses Tieres, wie er sie noch nie zuvor in seinem Leben empfunden hatte.

Mit wenigen Zügen erreichte er das Walkind und gab ihm ein Zeichen, dass es sich hinter seinem massigen Körper verstecken sollte. Kaum hatte sich der Kleine hinter ihm in Sicherheit gebracht, sandte der alte Wal einen dröhnenden Warnruf aus: „Weißer Hai im Revier- Jungtier in Gefahr - alle Wale bitte sofort melden!“

Der Hai hielt überrascht inne, als er den alten Wal erblickte, dann verzog sich sein Maul zu einem spöttischen Grinsen.

„Zieh leine!“, stieß er hervor und funkelte den alten Wal mit seinen kleinen Augen bösartig an. „Du bist doch viel zu alt, um noch den Biss eines weißen Hais kennen lernen zu wollen." Und er riss seinen gewaltigen Kiefer einmal kurz auf, um seine spitzen, dolchartigen Zähne zu zeigen.

Der alte Wal überlegte eine Weile, was er tun konnte. Einerseits war er zu klug, um sich von einem weißen Hai zum Kampf herausfordern zu lassen. Seinem Gegner aber das schutzlose Walkind zu überlassen, kam für ihn ebenso wenig in Frage. So ließ er sich eine ganze Weile gemächlich im Wasser hin und her treiben und tat, als müsse er die Sache erst einmal in Ruhe überdenken.

Dem stolzen Hai wurde das Warten schnell zu bunt, denn Geduld gehörte nicht zu seinen besonderen Charakterstärken. Angriffslustig kam er näher, um seine Vormachtstellung zu bekunden.

Darauf hatte der alte Wal gewartet! Sobald der weiße Hai nahe genug an ihn herangekommen war, tauchte er unter ihm hervor und begann, mit seiner kräftigen Schwanzflosse wild hin und her zu schlagen, bis mächtige Wellen aufkamen. Der Hai staunte nicht schlecht, als er plötzlich vom Seegang erfasst und wie ein Spielzeug zur Wasseroberfläche getrieben wurde.

„He, was soll das?“, schrie er wütend und schnappte wild um sich, um den alten Wal mit seinen Zähnen zu packen. Da aber merkte er, dass er ins Leere biss- der alte Wal nämlich war unbemerkt zur anderen Seite gewechselt. Noch während sich der verdutzte Hai umsah, holte der alte Wal aus und verpasste dem weißen Meeresräuber einen wuchtigen Schlag mit seiner Schwanzflosse.

Der kleine Wal, der alles von seinem Versteck aus mit angesehen hatte, traute seinen Augen nicht, als er den weißen Hai auf einmal bewusstlos zur Seite kippen sah.

„Beeil dich, kleiner Freund“, rief ihm der alte Wal zu. „Du musst deine Familie suchen, schnell!“

Der weiße Hai trieb noch eine ganze Weile reglos im Wasser. Dann aber erholte er sich wieder von der Walattacke.

Da geriet die See in mächtigen Aufruhr. Aus allen Richtungen kamen Wale herbei, die die Hilferufe des Alten gehört hatten. Mit ihren massigen Körpern durchpflügten sie die See. Noch bevor der weiße Hai recht wusste, wie ihm geschah, hieb die Gruppe von allen Seiten auf ihn ein. Es dauerte nicht lange, bis der Eindringling genug hatte und das Weite suchte.

„Bleib bloß fort aus dieser Gegend!“, riefen sie dem flüchtenden Hai hinterher.

Der kleine Wal berichtete seinem Rudel aufgeregt, was sich zugetragen hatte. „Das hier ist mein Retter“, erklärte er stolz seiner Familie.

„Wir sind dir zu höchstem Dank verpflichtet, Fremder!“, sagte der Vater und gab seinem Kind einen erleichterten Stups mit dem Maul. Dann erklärte er beschämt: „Wahrscheinlich fragst du dich, weshalb wir unser Jungtier allein in dieser Meerenge zurückließen! Doch wisse- das ganze Unheil begann, als wir mit einem riesigen Gefährt zusammen stießen. Ein echtes Ärgernis! Immer häufiger durchkreuzen Landlinge unsere Gebiete.“

„Landlinge?“ , fragte der alte Wal verwundert. Er hatte das Wort noch nie zuvor gehört.

„Das sind Kreaturen, die auf dem Land leben, doch das Meer mithilfe fahrbarer Inseln erobern“, gab der Walvater zurück, dann fuhr er traurig fort: „Wenn die Landlinge die See auf ihren seltsamen Objekten durchqueren, so gebärden sie sich wie die Herren aller Ozeane. Dabei können sie ohne den Schutz ihrer Gehäuse nicht eine einzige Stunde im kalten Wasser überleben!“

Und der Anführer fügte hinzu: „Sie plündern unsere Meere, töten wahllos Fische und betäuben unsere Ohren mit dem Gebrüll ihrer Maschinen, mit deren Hilfe sie sich im Wasser fortbewegen. Ich sage dir, lieber Freund: Jedes Tier hat seine Berechtigung- sogar der weiße Hai, der alles vertilgt, was tot im Ozean treibt, denn er hält die See sauber. Doch der Landling  ist ein Eindringling, der keinen Nutzen für uns hat. Es kümmert ihn wenig, welch großes Chaos er bei uns zurücklässt! So war es auch diesmal- betäubt von dem Lärm eines großen Landling-Objektes hörten wir nicht, wie unser Bodo weit hinter uns zurückblieb. Erst durch dein Rufen, Fremdling, wussten wir, wohin wir schwimmen mussten.“ 

Und die Walmutter ergänzte gerührt: „Ach, wenn du nicht gewesen wärst, guter Freund- unser Bodo wäre gewiss verloren gewesen!“

Der Leiter der Walschule betrachtete den alten Wal eine Weile schweigend, dann stellte er anerkennend fest: „Du bist sehr mutig gewesen, mein Lieber! Noch dazu warst du neu in dieser Gegend und ohne Schutz durch ein Rudel. Ich finde, du hast dir die Aufnahme in unserer Gruppe mehr als verdient. Wenn du willst, kannst du bei uns bleiben und mit uns ziehen. Vielleicht können wir auch dich einmal beschützen, falls du in Gefahr geraten solltest."

„Ja!“ rief der kleine Wal begeistert. „Bleib bei uns, Opa Wal!“ Wie ein Blitz schwamm er zur Wasseroberfläche. Zum einen musste er dringend Luft holen, zum anderen wollte er sogleich ein paar überschwängliche Luftsprünge machen.

Die anderen Wale folgten ihm und sprangen ebenfalls vergnügt aus dem Wasser. So zeigte jedermann seine Freude über den Neuankömmling in der Gruppe. Der alte Wal sprang froh mit den anderen um die Wette. Das gab vielleicht einen Seegang! Die riesigen Körper klatschten in hohen Bögen auf das Wasser, bis sich die See ganz weiß vor Schaumkronen färbte.

Die Abendsonne spiegelte sich auf dem Atlantischen Ozean, als die Wale endlich weiter zogen. Wenn sie ausatmeten, schossen riesige Wasserfontänen aus ihren Köpfen und es sah aus, als wäre die See voll unterirdischer Springbrunnen. Die See war ruhig, die Eisberge waren verschwunden und ein milder Wind kündete vom nahenden Frühling.

Dem alten Wal kam alles wie ein seltsamer Traum vor, und er dachte lange über das Abenteuer nach, das er erlebt hatte. Am meisten wunderte er sich über sich selbst und seinen eigenen Mut. Zum ersten Mal seit langem fühlte er sich wieder richtig glücklich. 

Plötzlich musste er ans Mittelmeer denken, das ja noch immer in weiter Ferne lag. Diesmal war ihm nicht mehr sehnsüchtig um sein Herz. Da wusste er, dass er für immer hier bleiben wollte bei seinen neu gewonnenen Freunden.

„Endlich weiß ich, wonach ich immer gesucht habe!“, murmelte er mit einem glücklichen Seufzer. Zufrieden stimmte er ein Lied an, und die anderen Wale fielen mit ein. 

 

Gemeinsam sangen sie: 

 

„Brüder, macht Euch nun bereit,

zieht mit uns voll Heiterkeit!

Seht, der Winter ist vorbei,

und wir Wale, wir sind frei!

 

Jeder Wal glückselig singt,

wenn das Frühlingslied erklingt.

Wärmt der Wind die kalte See,

bricht das Eis und schmilzt der Schnee. 

 

Mildes Wasser, milder Wind - hört, wie unser Lied erklingt,

bis die Sonn’ im Meer versinkt!“ 

 

 

Noch lange ertönte der freudige Gesang der Wale durch die Meere.

 

 

 

Anmerkung:

Pro Jahr werden unzählige Wale getötet, weil sie sich langsam im Wasser bewegen und den vielen Frachtschiffen und Tankern nicht ausweichen können. Am meisten aber leiden die Meeressäuger unter dem Lärm der Schiffe. Für Wale und auch Delfine, die auf Biosonar angewiesen sind, bedeuten die Sonargeräte der Schiffe mit ihrem Dauergepiepse eine ständige Behinderung für ihre eigene Ortung. Auch nutzt die moderne Schifffahrt immer tiefere Frequenzen- völlig ungeachtet dessen, dass sich Wale gerade durch tiefe Schallwellen untereinander verständigen.

 

Als Folge des Lärms schwimmen die gestressten Tiere immer häufiger orientierungslos zur Küste, wo sie elendig stranden.

  

 

 

 

Rezensionen 

 

Von Yarkssen am 20.11.2011 um 11:41 Uhr (Hergen Albus, Autor)

Wunderbare Kindergeschichte

Direkt nach den ersten Zeilen der Geschichte war mir klar, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, diese Geschichte richtig zu lesen - Ich musste sie meinen Kindern vorlesen. Und das war es auch. Die Bewertung - Beide Kinder finden Sie gut, Papa findet sie Spitze, möchte aber darauf verweisen, dass es bei Vorlesetexten problematisch ist, wenn auf einmal Liedertexten auftauchen, zumal dieses Lied nicht unbedingt nötig war. Aber ansonsten 100%ig...

 

Von Altair am 01.11.2011 um 21:59 Uhr (Romina Reichelt, Autorin)

Traumhaft schön

Kinder sind wohl die besten Kritiker und es wundert mich gar nicht, dass deine herzliche und wunderbar kreative Geschichte gut angekommen ist. Hab sie meiner Nichte (5) mal vorgelesen. Ihre Reaktion darauf: Kann ich das Buch zu Weihnachten haben.

Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig und lässt sich ohne Holpern lesen.
Lass dir von einer Sozialassistentin sagen, dass deine geschichte pädagogisch wertvoll ist. :) Sollte in jedem Bücherregal stehen.

 

 

Von Yeesha am 01.11.2011 um 21:25 Uhr (Elianna Pajari, Autorin)

Eine mutmachende Geschichte

Ich bin ein großer Freund von Kindergeschichten, von jenen zumindest, die zum Träumen und Lachen anregen. Die Geschichte des alten Wals fand ich sehr gut umgesetzt, eine mutmachende, optimistische Handlung mit einem liebenswerten Protagonisten.
Auch die Themen, die darin eine rolle spielten, das Suchen udn Finden von echten Freunden, wie man manchmal mutiger sein kann als man es sich selbst zugetraut hätte, all das ist nebenbei in den Erzählfluss gewoben. Das einzige, das ich zu bemängeln hätte, und auch das eher beiläufig, war die Kürze des Textes. Ein bisschen Feinarbeit, ein bisschen mehr erzälen und es wäre eine rundum stimmige Kindergeschichte.

 

 

Von Pedro am 19.05.2011 um 14:01 Uhr (Pedro Matus, Autor)

gute Idee

"Die Geschichte schrieb ich zum Trost für meinen Sohn in einer Zeit, als er wahre Freundschaft vermisste."
Die Schreibabsicht der Autorin kommt voll rüber. Bei Literatur für Kinder lasse ich immer Kinder entscheiden, ob das Werk bei ihnen ankommt.
Geschickt werden Informationen über Meerestiere in den Text eingebaut, Spannung wird erzeugt, Kinder werden neugierig, wie die Geschichte wohl ausgeht.

 

 

Von Annie am 09.04.2011 um 12:59 Uhr 

Vom Suchen und Finden

Eine Geschichte, die nicht nur Kinderherzen erfreuen kann, vom Suchen und Finden, vom Gebrauchtwerden und dem Gefühl nutzlos zu sein, von Sehnsucht und Zufriedenheit und so ganz nebenbei ein Einblick in die Welt dieser wunderbaren Tiere, die von Menschenhand kaum Gutes kennen. Eine bezaubernde Geschichte, die es verdient hätte, dass sie nochmals voller Sorgfalt überarbeitet wird, so einige Sätze von Füllwörtern entmüllt werden und der ein oder andere Spannungsbogen nicht mit Wiederholungen gezeichnet wird. Diese Geschichte wäre in der Tat eine wunderbare Vorlesegeschichte, aber auch eine gute Vorlage um über viele Dinge ins Grübeln zu kommen und am allerbesten ins Reden - wer weiß, was sich in diesen Sätzen aus Menschenhand für die Menschen, die Tiere und unsere Welt noch versteckt und suchen und finden lässt.... Beinah perfekt gezeichnete Bilder, die mitreißen und berühren!

 

 

Von Quatscha am 23.03.2011 um 18:50 Uhr (U.Kossmann, Autor)

Süüüüüüß!

Bin ja nun wirklich kein großer Leser von Jugend- oder wie in diesem Fall eher Kinderliteratur, aber wenn ich bei mir son lüdden Fratz rumflitzen hätte - der müsste sich schon sehr gut verstecken, um meinem Vorlesezwang bei dieser Geschichte entkommen zu können. Ein alter Wal, der unbedingt noch mal das Mittelmeer sehen möchte, macht sich auf die Wanderung und erlebt dabei Höhen und Tiefen, mit einem guten Ausgang. Dazu gefühlvoll in einem flüssigen und guten Stil geschrieben - was will eine Kindergeschichte mehr?
Von mir ein ganz klares "Daumen hoch", obwohl es eigentlich so gar nicht mein Genre ist.

 

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